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Montag, 6. März 2023

Angler, Jäger und modernere Lügner


Was bin ich und wer kann entscheiden, ob ich der eine oder andere oder keiner bin von diesen Stereotypen, die man uns aufgeklebt, und selbst hier geht das Fragespiel noch weiter, denn wer klebte und wozu?


Um die Verwirrung nicht noch fortzusetzen, gehe ich ins Konkrete und sage, dass ich ein Schlaraffe bin, ein Österreicher und ein Emigrant, vielleicht, denn damit komme ich erneut in jenen nebulosen Bereich, in dem man irgendetwas suchen möchte, das nicht unter der Berührung auseinanderfällt.


„Weh dem, der lügt“ so schrieb vor etwa zwei Jahrhunderten der vergrämte Staatsbeamte, der von einem dummen Publikum verlacht nicht weiter Anerkennung suchte, die ihm erst viel zu spät, doch dann im großen Stile ward zuteil.


Ich aber bin gewiss kein Grillparzer, ein ziemlich greisenhafter Plapperer, ein Schwadroneur von Phrasen, die ich zusammenflicke zu dem Patchwork, dass ich dann als Fechsung irgendwann, wenn überhaupt, den sich vor halbgeleerten Lethehumpen dösenden Vereinsgenossen präsentieren wollte, wäre dies für mich noch möglich.


Nun komme ich zum Kern der Sache, und stelle mich zum Thema

 Angler, Jäger und modernere Lügner.

Da ich vor 80 Jahren und als Kind zuletzt geangelt und stets der Jagd recht feindlich gegenüber stand, bleibt mir nur offen, mich zu den moderneren Lügnern einzufügen und was kommt mir da gleich in den Sinn?

Pfui Teufel, welch ein garstig Ding, die Politik und die sie stolz verkörpern anzuprangern. Da dies jedoch das Ceremonial verbietet, muss ich als Ausweg die Umschreibung suchen und da ist leider ziemlich aktuell, was sich im Ostrande Europas blutig abspielt und wie auf Befehl vom Westen des Atlantiks die Kriegsbegeisterung der Staatschefs und anderer Präsidenten antrieb. 


Wer sind die Stars, die Komödianten in diesem Schauspiel?

Ein häufig blinzelnder Amerikaner, der seine Nächstenliebe gerne und aller Welt zu bieten liebt,

Ein machtgieriger Judoka voller Mordlust 

Eine physisch etwas eingeschrumpfte Helden- Marionette 


Und wie der eine dann die anderen sieht, so ist ein jeder selbst der Gute und der andere der Teufel.  Dem gemeinen Volke, also uns, bleibt keine Wahl, da man uns sagt, was wir zu denken haben und dies beschreiben, singen, trommeln alle Medien.


Halt an, mein zorniger, enttäuschter Schlaraffe. Das Beste, das Du ernten kannst, ist Hohn , denn Du bezeugst, dass Du nicht fähig bist, politisch korrekt zu denken, so schweige und sei froh, dass damit Du einem Beiseiteschieben , das dem Unbelehrbaren ziemt, knapp entronnen.


20. 02. 2023

 


Valentinstag - etwas anders betrachtet

 

Was man nicht zu sagen wagt,

man durch die Blume sagt…


Wenn bärtige Männer im reiferen Alter

versuchen mit Blumen und anderen Substitutionen,

dort wo sich - Uhu erhöre die Klage -

wohl wenig mehr rührt,

dem Scheine zu huldigen und Texte verfassen,

die sie sich einander mit vertrockneten Stimmen

von einem Pulte, dass Rostra geheißen

plaudernd vermitteln zu wollen,


dann ist der Versuch zwar wert eines Lobes,

doch trägt er der Resignation,

die man sich ungern gestehen will,

allzu deutliche Spuren, und dem,

der dies treulich befolgt,

sollte es kaum je gelingen,

Euterpe, Erato oder sonst eine Muse auch nur

zu einem höflichen Lächeln zu bringen.


Lob hingegen verdient wie Faust schon dereinst,

wer immer strebend sich bemüht et cetera,

und Belohnung gewaehrt ihm die Runde der Freunde

mit Applaus und dem freudigen Zuruf LuLu.



Rt Schmafu, und sonst nix (385) im 9. Hornung a.U. 164

Valentinfest in Lulutetia


 Blumen, Blütenblätter blasen.

Mit Blu, Blü, Bla marschiert der Fechser

stolz und kuehn zur Rostra hin.

Was treibt ihn nur, sich sosehr anzumaßen?

Naja, man feiert heut den Valentin!


Vielleicht hat meine Mutter lange nachgedacht,

bevor sie Rudolf Valentin mich taufen ließ.

Verweis ich auf den Filmstar, werd ich ausgelacht.

Er starb mit 31 Jahren schon, und das ist mies.


Fünf Jahre später wurde ich geboren,

da ist wohl ein Bezug ein wenig überdreht.

Was haben er und ich beim Liebesfest verloren?

So hört gut zu, wie es jetzt weiter geht.


Der Schönling war der Schwarm des weiblichen Geschlechts.

Im Stummfilm braucht er nicht einmal zu reden:

ein Blick nach links, ein Blick nach rechts,

und die er ansah, fühlte sich in Eden.


Wie stümperhaft ist heut ein Kavalier.

Er könnte reden, doch lässt Blumen sprechen.

Das half bei unsren Eltern, darum sind wir hier!

Doch Vorsicht, Rosen haben Dornen und die stechen.


Ach Valentino, du starbst vor fast hundert Jahren

und glaube mir, Du hast nicht viel versäumt.

Verliebte sind so blind, wie sie es immer waren,

Sie suchen tastend nach dem Glück, das sie geträumt.


Rt Schmafu, und sonst nix (385) am 13. 02. 2023

(profan Rudolf, Valentin, Gerhard Pernusch)


Uhubaumfeier a.U. 163

 

Im Christmond fühlt einst sich der Uhu allein

Er starrt in den Abend. Es fing an zu schneien.

Aus dem Dunkeln erhebt sich ein seltsam Geräusch:

Ein Schlitten, der sich nähert, wenn ich mich nicht täusch!


Ein Schlitten von Rentieren gezogen erscheint.

Drauf sitzen ein Alter und ein Kindchen vereint.

He Alter, ich grüß Dich.  Was sucht Ihr denn hier?

was wollt Ihr, was macht Ihr in meinem Revier?


Vorerst einmal Grüß Dich und sei nicht gleich bös.

Ich begleit Ihn im Glauben, dass Er uns erlös

von allen den irdischen Leiden zuletzt

und Du glaubst, dass Du Ihn so einfach ersetzt?


Ich, der Uhu, reiss mir aus meine Haxen

würde man sagen, wär ich ein Mensch,

nur um zu ersetzen Eure Faxen,

aber was hilfts schon, wenn ich so tschensch?


Österreichisch red ich und bitt um Entschuldigung

falls Ihr Schwierigkeiten habt, um mich zu verstehen, 

doch entbiete ich gerne Euch meine Huldigung,

aber sag mir nur, wie soll dies weitergehen?


Mich brauchst nicht zu huldigen, bin nur ein Diener.

Nenn mich Knecht Ruprecht, wenn Du willst Nikolaus

und versteh, dass Du redest, so wie ein Wiener,

Das ist nicht schlimm und ich mach mir nichts draus.


Doch dem Kleinen neben mir, dem Kindl, dem süßen,

das zu Weihnacht die Welt voll Liebe beschenkt,

den solltest Du voller Ehrfurcht grüßen,

und mir helfen, dass alle Welt Seiner gedenkt


und Ihn erwartet, die Kerzen entzündet

auf dem Tannenbaum, der festlich geschmückt,

dass ein Glöckchen Seine Ankunft verkündet,

dass die Herzen der Kinder schlagen entzückt,


Geschenke gibt es, liebender Eltern Gaben,

aber auch die von Freunden, Verwandten

und von allen, die sich lieben, gerne sich haben,

Grüße und Küsse aus der Ferne entsandten,


Hilf uns Uhu, dieses Fest zu gestalten,

und vergiss diesen Abend einmal, dass nicht Du

als Christkind sollst Weihnacht erhalten,

Wünsch uns allen Frohe Weihnacht und wir rufen LuLU !



Montag, 14. November 2022

Ahallagedenken a.U. 163

 

Wenn wir gewohnt sind, wie wir es gelernt

schon in der Schule, dass es sich gehört, 

den Blick nach vorne stets zu richten,

auf dass wir unsre Zukunft besser steuern,


so ist es weise, niemals zu vergessen,  

dass alle unsre Zweifel, unsre Ängste

und was im schweren Alltag uns bedrängt,

auch jenen, die vor langem schon gelebt


oder vielleicht im nahen Gestern nur

von uns gegangen, dieses auch gekannt,

gemeistert oder auch daran gescheitert,

und dies zu wissen, sollte lehrhaft sein.


Doch waren sie Helden oder nur Opfer des Schicksals,

sollen wir sie bewundern oder bedauern?

Was hilfts? Nicht ihnen, die jetzt nicht mehr sind,

doch uns, wenn wir uns in Erinnerung


an jene teuren Freunde, die uns verlassen, 

und teuer sind sie uns alle, mit denen wir einst

in fröhlicher Runde sangen, den Uhu verehrten,

den Aha preisten und den Oho verdammten.


Gerne gedenken wir ihrer, die uns verlassen,

denn sie hinterließen uns die Erinnerungen

an jene Zeiten, die wir gemeinsam verbracht,

manchmal mit Wehmut, öfters aber mit Dank


und mit einem lächelnden „Weißt du noch?“

erleben wir noch einmal, was sie uns waren, 

Freunde, die dorthin enteilten, wo wir vielleicht

alle uns einst wieder treffen bei ewiger Sippung,


denn für Ideen und Freundschaft gibt es kein Ende.

Hurra die Gans


In lauten Jubel  auszubrechen,

weil man ein armes Vieh geschlachtet,

nachdem man es gequält durch Wochen,

gestopft vielleicht oder genudelt,


und seinen Leichnam auf dem Teller

mit Rotkraut, Knödel und Maroni

sich  nun servieren lässt und gierig

den Bratenduft beschnauft?


Vielleicht könnt man den Jubelschrei

als Ehrung für das Opfertier,

das uns zum Wohle und Genuss

sein leidgeplagtes Dasein ließ


wie ein Salut am Grabe eines Helden

sehen, wie ein dreifach Hoch,

und dann nach Gabel und nach Messer fassen

und dessen Leib im Leichenschmause zu verspeisen!


Der Spiegel und das Ceremoniale 

sehen, wie ein dreifach Hoch,

und dann nach Gabel und nach Messer fassen

und dessen Leib im Leichenschmause zu verspeisen!


Der Spiegel und das Ceremoniale

sie schränken unsere Meinungsfreiheit ein.

Erlaubt Sankt Martin nur als Attribut der Gans.

Man variiert ihn zu Martini,

worauf man ihn mit Speis und Trank

auch als Schlaraffe feiern darf.


Darauf Hurra, Hurra, Hurra!

Wenn es um Feiern geht,

dann sind wir da mit Lulu und Ehé,

im Namen Uhus und der Gnade des Aha.


Klingt dies wie ein Gebet? Verzeiht!

Wir stammen ab von Komödianten,

für die das Spiel mit Worten ein Metier,

und lassen so neutralisierend Varianten

verkleiden das Verbotene im Schmäh.


Zurück zur Gans. Lasst und genießen

das zarte Fleisch, den jungen Wein

und unser Leben nicht vermiesen

vom jammernden  Tierschutzverein.




Montag, 14. März 2022

Der Irrsinnsritter und der Gartenzwerg


Im Thema ist von Meuchelmord die Rede.
man meuchelt jemand oder etwas
das ich schon vergessen,
da ich doch alles aus dem Kopf entrümple,
was nicht zum Überleben hilft.

Hingegen hilft, was amüsiert und anregt,
weiter mit Altruismen umzugehen
und sie leichter zu ertragen.
Dazu gehört, nicht zu den Üblen,
nein, zu den Hilfen auch das Spiel mit Worten.

So zum Beispiel, wenn ich fechse,
um meinen Beitrag zu den Abenden zu leisten,
an deren meine Freunde sippen,
ich jedoch nur virtuell beteiligt sein kann.

Zurück zum Thema, jenes von dem Ritter,
dem Irresein man nachgesagt,
und das ist heute sehr modern
im Sprachgebrauch der Medien,

die einen Gegner nicht nur Feind benennen,
sondern irre auch, verwirrt,
bedrängt von Illusionen
und daher unzurechnungsfähig.

Wenn ich mir hier ein virtuelles Wesen
zum Thema wähle, weil man es gewünscht,
dann stimme ich jetzt die Ballade an,
die fast ein wenig Wirklichkeit besitzt.


Judoka verachtet Komödiant.
Jeder Präsident von seinem Land.
Patriot bis hin zum Größenwahn
fing Judoka ein Gemetzel an.

Zwischen beiden gab es einen Pakt,
in dem eine Klausel eingepackt,
Minderheiten voll zu respektieren,
sie zu schützen, nicht zu massakrieren.

Wie es war, ist später schwer zu sagen,
sicher ist, sie lagen schwer im Magen
dem Komödianten, der sie leiden ließ
und so gegen den Vertrag verstieß.

Doch die Minderheiten wehrten sich,
Dörfer brannten, manch einer verblich,
starb, weil es der Präsident gewollt,
dass kein Bürger anders denken sollt.

Sich mit andren Staaten zu verbünden,
die dem Judoka aus manchen Gründen
nicht sehr schätzen oder ihn beneiden,
sollte der Komödiant wohl besser meiden,

eh er Teil geworden der Allianz,
die den Judoka umschnürt, um ihn ganz
abzuschneiden von dem Rest der Welt.
So ist der Komödiant auf sich gestellt,

den Angriff Judokas zurückzuschlagen
und sich im Kampfe zu behaupten wagen.
Nun drückt er auf des Mitleids Tränendrüsen,
und lässt sein Volk für seine Fehler büßen.

Wer ist hier Ritter, wer das Opferlamm?
Man könnte beide scheren über einen Kamm,
das Zwerglein und den machtgelüstern Alten.
Zum Friedenbeten lasst uns Hände falten.

Es ist der Irrsinn überall am Sprießen.
Die mächtig sind, sie scheinen zu genießen,
sich in die Allmachtsrolle zu versenken
und ins Armageddon die Welt zu lenken.



Rt Schmafu, und sonst nix (368) Lenzmond a.U. 163