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Dienstag, 2. Februar 2010

An meine Heimatstadt

Wenn Abschied schmerzt und schön die Wiederkehr
zu Stätten, wo gelebt man irgendwann,
gehört es sich, dass ich die Stadt verehr,
wo ich geboren, wo mein Sein begann.

Die heut von damals alles besser wissen,
die sprechen kluge von den dunklen Zeiten,
bevor sie selbst noch in die Windel schissen.
So schafft die Wissenschaft Vergangenheiten.

Für mich gilt, wie ich selbst die Zeit erlebte,
denn glücklich war ich, teilte nicht die Sorgen,
wie Mutter hungrig blieb, doch danach strebte,
uns andere mit Nahrung zu versorgen.

Dass Vater arbeitslos, schien mir normal,
dass Mutter selbst bei Kerzenlicht noch strickte
für etwas Geld, sie hatte keine Wahl,
im Ständestaat sich das für Arme schickte,

dass Reiche reich und alle andren arm!
In Völkendorf war der Gemeindebau,
in dem wir Kinder lebten, voll von Charme,
im Maienbacherl war das Wasser lau

und kostenlos, nicht wie das Warmbad teuer.
Selbst dass man mitleidslos uns delogierte,
war für mich nur ein großes Abenteuer,
weil man nach Klagenfurt dann emigrierte.

Was noch geschah in meinem späteren Leben,
sollt ich es loben, gut und schlecht bemessen?
Auf Dich, mein Villach, lass dies Glas mich heben:
Villach, Lulu, wie könnt ich Dein vergessen…



Junker Rudolf (385) Lulutetia Parisiorum, geschrieben für einen Eynritt beim h.R. Villa ad aquas und dort am 14. des Eismondes a.U. 151 gefechst. 


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