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Mittwoch, 13. Oktober 2010

Mühsame Frivolität

   
Dass alle, die nur darauf warten,
dass ich auf meiner eignen Schmiere gleite
und mir den Hintern wund schlag auf dem harten
Pariser Pflaster, rücken auf die Seite!

So kann ich freier Atem holen
und freier reden, gestikulieren,
indess die Blicke, leicht verstohlen,
in manchem Ausschnitt sich verlieren.

Verdammt, ich habe mich geirrt,
die Lust, sie gaukelt vor mir Leiber,
mit vollen Brüsten, so dass ich verwirrt,
erblick in Euch, Ihr Sassen, Weiber.

Entfliehen muss ich diesem Wahne,
schon brennen heiß vor Gier die Sohlen,
heut reizt mich, Herrlichkeit, kein Ahne,
im Venusberg kannst, Uhu, Du mich holen.

Doch langsam, bitte, lass Dir Zeit,
bis ich mein Sinnenfieber abgekühlt,
und das, zu dem ich glaubte mich bereit,
ward von der Lethe grausam weggespült.

Im schweren Schädel noch den Widerhall
vom Singsang einstiger Sirenen,
von Wollust, Liebe, Place Pigalle,
von Trunkenheit und Reuetränen?

Ich will Euch nicht mehr hören, schweigt,
was Ihr mir schenktet, wurde bitter,
als sich das Alter mir gezeigt.
So lacht doch, Knappen, Junker, Ritter!


Jk Rudolf (385) Lulutetia Parisiorum im Lethemond a.U. 151. vorgesehen für die 1022. Sippung mit Thema "Pigalle, Pigalle, Frivoles für Alle"

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