Als
der weise Aha das Uhuversum vollendet,
und
dass dies nicht wenig war, könnt
Ihr mir glauben,
die
Fische und Vögel, die
Krokodile, Insekten,
Bäume
und Blumen, Getreide und Obst und Gemüse,
und
selbst auch Supermärkte, um
die Güter
profitbringend
jenen zu verschachern, die,
wie
Aha es gewollt, mühsam mit
Arbeit
und
im Schweiße ihres Antlitzes
sich
die
karge tägliche Atzung
verdienen mussten,
da
die Welt so schön und rund
und friedvoll war,
dass
Aha sich gähnend die Flügel
vor seine Augen
hielt
und in ein zufriedenes Nickerchen sank,
eilte
aus seinem ihm zugewiesenen Asyl
Oho
flink herbei in jenes Fleckchen der Erde
zwischen
Garonne und Atlantik, Gironde geheißen,
wo
gerne man dem lieben Aha huldigte,
dies
nicht nur am Feierabend, sondern
wenn
immer nur möglich, die ganze
Woche entlang.
Man
atzte Kartoffel in Butter geröstet
und labte
mit
Fruchtsaft und Milch, vielleicht mit Froschlethe gar.
Ein
Idyll, wie Aha es gewollt, als er Langeweile
gnädig
seinen frommen Geschöpfen
geschenkt.
Da
aber selbst die längste
Weile nur schwer
wach
zu ertragen, entschlummerten jene, die
sich
mit Fruchtsaft gelabt, so wie auch die Trinker der Milch
aus
freudlosen Tagen in ebenso lustlose Nächte.
Oho,
der arglistig sah, dass den biederen Frommen
ein
Abweichen von dem Pfade der Tugend kaum
ihren
milchigen, fruchtsaftbenetzten Sinn je durchkreuzt,
schlich
verstohlen hinab zum geräumigen
Speicherkeller,
wo
die Früchte und deren Säfte
aufbewahrt.
Dort
versteckte er eines der großen
Fässer,
in
denen der süße Saft der
Trauben gelagert.
Da ein
Augenblick des hehren Ahas
sich
wohl über Tage und Monde
hinziehen kann,
ließ
dem Oho das bereits erwähnte
Nickerchen
ausreichend
Zeit für sein Fässchen
und dessen Inhalt,
der
sich zu ändern begann, sich
trübte,
wieder klärte
und
aus der Gärung, denn so
benennt man den Vorgang,
entstand
etwas Neues, Köstliches,
dessen Aroma
in
die so farblosen Träume der
Schläfer wehte,
sie
verwundernd erwachen ließ mit
dem Ausrufe „Lethe“!
Es
sah mit Vergnügen der
listige Oho dazu ,
dass
sie sein verstecktes Fässchen
fanden und tranken.
Er
mischte sich unter sie und lehrte sie,
wie
dieser Vorgang zu schaffen, von dem er erhoffte,
dass
Gehorsam und Tugend dem Einfluss des neuen Getränkes
nicht
widerstehen werde und Rebellion
zur
Zerstörung des Gehorsams
gegenüber Aha entstünde.
Als
ob der große Aha nicht
selbst noch im Schlafe
überwache
was in seinem Uhuversum geschieht!
Oho,
armseliger Tropf, unfähig
bist du,
Widersacher
zu sein, da du Diener nur bist,
wie
wir alle des großen Ahas,
und was immer du tust,
du
selbst wie auch mittels betörter
andrer Geschöpfe,
letztendlich
schafft nur Gutes zum Wohle der Welt.
Da
du den köstlichen
Wein und seine Bereitung
den
früher gelangweilten
Girondesen gelehrt,
erkannten
diese darin ihre wahre Mission ,
und
mit Freuden und Stolz ward hinfort die herrlichste Lethe
bereitet,
getrunken und allen anderen Freunden,
die
den Genuss von Lethe zu schätzen
verstehen,
zugänglich
und auch fast erschwinglich gemacht.
Darum,
liebe Freunde, die Ihr mich hört,
bedenkt,
dass
selbst die teuflischste Tat das Gute bewirken
kann
und wird, so Ihr es wünscht
und wollt.
Lethe
aus Lethegärten
der Gironde,
genießt
dieses edle Getränk,
seid maßvoll und
dankbar.
Ehé
Euch, Schlaraffen, und ein lachendes Danke
auch
ihm, der ungewollt als Freund sich erwies,
ihm,
dem betrogenen Wohltäter,
unserem Oho!
Rt Schmafu (385) schrieb dies für die Ahatlantische Freundschaftssippung
der Lulutetia Parisiorum, die in diesem Jahre in der Gironde stattfand,
und trug es bei der Festsippung vor.