Im
Gegensatz zu dem, was fordern die Roten,
Ist
im Jenseits die Gleichmacherei verboten.
Die
elysischen Gauen sind streng parzelliert
Und
für Eliten zumeist reserviert.
So
treffen sich dort im Élysée
Galgenstrick
und Sganarelle
Zum
Aperitif im Künstlercafé
In
einer Heroen geweihten Parzelle.
Prosit
hört man, vielleicht auch Ehé?
Schwer
sind Gemeinsamkeiten zu finden,
Wenn
was einen erfreut, dem andern tut weh!
Kann
man Bosheit mit Lob schmeichelnd verbinden?
Wer
eröffnet den Disput, die Konversation,
Schlägt
wie im Turnier den ersten Hieb?
Da
kein Schiedsspruch erfolgt von einem Thron,
Nimmt
man mit Spielkartenwahl vorlieb.
Galgenstrick
greift zu und zieht eine Dame,
Sganarelle
wird wütend, erst rot und dann blass,
Er
befürchtet, man glaube sein Mannsein erlahme.
Er
atmet kurz durch und zieht sich - ein As!
Dem
Galgenstrick scheint das Blut zu gerinnen,
Denn
seine Dame hat er nun verloren,
Ihm
scheint, als könne er niemals gewinnen,
Sei
vom Schicksal stets zum Verlierer erkoren:
„Muss
ich die Gespielin immer noch teilen,
Selbst
jetzt noch, wo ich bei den Seligen bin?“
Klagt
er und lästert, „will mich nicht beeilen,
Hab
die Dame selbst zu beglücken im Sinn,
Bevor
ich sie an das As weiterreiche,
Dass
er sie beglücke, der Schmierenkomödiant.
Ich
bleibe der Arme, er ist der Reiche,
Weil
er sich einen Fürst zum Mäzenen fand.
Die
Aristokraten liebten, wenn man sie parodierte,
Was
sie meist nicht verstanden und den Hohn oft belachten.
Wahrend
meine Poesie sie bisweilen irritierte,
Sie
mich verbannten, entfliehen machten.
Du
Komödiant trink weiter und genieße,
Dass
das, was du tust, du tust wider Willen.
Doch
wenn du vermeinst, dass ich dich priese,
Dann
freut es mich, dir diese Hoffnung zu killen!“
„Ach
lieber Poet, uns trennen nicht nur
Zwei
Jahrhundert mit anderen Sitten und Gebräuchen.
Wenn
auch jeder von uns hinterließ seine Spur,
so
fließt unser Wein aus verschiedenen Schläuchen.
Ich
war aber niemals ein Kostverächter.
Drum
schätze ich, was du mir unwillig geschenkt.
Du
bleibst Eigner der Dame, ich bin nur ihr Pächter
Und
unser Disput sei im Cognac ertränkt.“
Auf
mächtigen Flügeln rauschte vorbei
Als
Engel Apollo in leuchtender Pracht.
Er
verdeckte den Austausch zwischen den zwei
Und
hat damit den Fechser um die Pointe gebracht
Das
Thema war Anekdoten über unsere Ehrenschlaraffen mit Witz, Geist
und Humor. Da das Reych nur 2 Ehrenschlaraffen hat, nämlich
François Villon (Galgenstrick) und Moliere (Sganarelle),
wusste ich keine Anekdote, und so ließ ich den Dichter, der wohl
auch Zuhälter war, auf den Theatermann treffen.
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