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Sonntag, 11. November 2012

Ahalla, ach so!

 Hörfassung


Ob man daran nur ein wenig glaubt
oder auch nicht, was tut es zur Sache,
denn wenn auch das Kruzifix ist verstaubt,
so späht in das Haus ein Uhu vom Dache.

Ziel ist und Zweck von Religionen,
die sich der Mensch zurechtgelegt,
uns vor dem Schaudern, der Angst zu verschonen,
die der Todesgedanke stets in sich trägt.

Der eine träumt vom Paradiese,
und ob er jenes wohl verdient,
den andern schreckt, dass man ihn stieße
ins Fegefeuer, taub und blind.

Wer einst Schlaraffe war im Leben,
dem sendet man im Tod noch Grüße
mit feierlichem Humpenheben
und schön verbrämten Wortgemüse.

Gewohnt ist man an diesen Brauch,
wobei man darauf leicht vergisst,
dass der Schlaraffen Hängebauch
nur wächst, weil man viel labt und frisst.

Das Jenseits hat nur wenig Sinn,
für den, der dieses Leben liebt
bis zu dem bittren Ende hin,
und schätzt, was ihm das Heute gibt.

Drum Sassen lasst uns fröhlich sein.
Die Botschaft hab Ihr wohl verstanden:
die Toten lassen uns allein,
wenn sie das Leben überstanden.

Ein tristes Sippungsthema darf
uns nicht von unsrer Straße weisen,
das sag ich laut, ich sag es scharf,
den, ders nicht glaubt, soll Oho beißen!


Rt Schmafu (385) verfasst  im Windmond a.U. 153 und mit gemischten Gefühlen nach der Ahallafeyer der Lulutetia Parisiorum vorgetragen. Er erinnerte sich des Brauches, sich nach Begräbnissen  im Wirtshaus zu treffen und (oft lärmend) zu feiern, denn die, die überleben, sollten sich dessen erfreuen.

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