Hörfassung
Ihr seid zum höchsten Range aufgestiegen,
den Ihr in unserm Bunde je erreichen könnt.
Erwarten Euch auch viele Würden, Ämter
im Laufe der schlaraffisch Bürgerschaft,
was immer Ihr an Namen, Titeln, Ehren
empfangen solltet, schätzt es, doch Ihr bleibt
zuvorderst Ritter der Schlaraffia:!
Wenn Ihr Euch anschickt nun das große Tor
zu Eurer Zukunft voller Glanz zu öffnen,
so wollt mit uns an diesem Tag bedenken,
wie edel einst der Ritter dargestellt
in Überlieferung und in der Kunst,
als Recke, hart zu sich und jedes Bösen
erbittert Feind, doch suchend nach Erfüllung
im treuen Dienst des Hehren wie des Höchsten,
Verteidiger der Unschuld und bereit,
dem Klange einer Stimme und der Geste
von einer holden Hand oder ein Lächeln
sein ganzes Sein zu widmen und sein Leben.
So hütet einst der Ritter Ehr' und Tugend,
auch wenn die Welt um ihn zerbrach. Die Sünde,
die süße Waffe des Versuchers lockte,
die Lust, sie brandete in seiner Brust.
Er widerstand, bis seine Jahre schwanden.
Die feuchten Mauern kalter Burggewölbe
um ihn, als er den letzten Kampf verlor,
besiegt von Alter und Bresthaftigkeit.
Wir wollen hoffen, dass sein Gott ihm gnädig
und seiner reinen Seele Ruhe schenkte.
Rt Schmafu (385) 3. Windmond a.U. 153
dem bis dato Junker Daniel (232) zum Ritterschlag
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen