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Mittwoch, 27. Oktober 2021

Was braucht der Uhu den Eiffelturm

 Man sagt, die Ferne verkläre!

Freilich, man sagt viel, 

denn wer kennt schon Wittgenstein, der sagte

Wovon man nicht sprechen kann,

darüber muss man schweigen. 


Und wenn man ihn kennt, 

den Wittgenstein,

und wenn man  ihm glaubt,

dann fehlt noch so viel, 

denn man müsste ihn verstehen,

und folgen.


Kann man aber davon sprechen,

dass die Ferne verklärt, da man doch bereits

und gerade dies gesagt, benannt hat.

Also da ist die Ferne,

und ich sitze in Österreich und bin ferne von Paris,

und spreche über den Eiffelturm,

um ihn zu  „verklären“.


Was heißt schon verklären

und wie kann  ich es in Worten schaffen,

so dass im Empfänger meiner Worte

ein verklärte Bild jenes Objektes entsteht,

oder meiner Vorstellung davon?


Kann ich es mit dem Ernst des Philosophen

oder sollte ich nicht vielmehr mit der Leichtigkeit

des Wortspielers, 

des harmlosen Reimers,

des biederen Schlaraffen

versuchen. 

Ainsi soit-il oder soit-elle?


Warum soll ich sagen, was ich nicht will?

Darf ich nicht klagen, wenn ich es will?

Ich singe und preise, was mir gefällt,

laut sag ich, nicht leise, ich liebe die Welt!


So lang ist es her schon, so viele Jahr

dass ein Herr Eiffel baute ein Eisenskelett,

das zwar für viele schockierend war

aber schließlich nicht unschön, vielleicht sogar nett.


So steht auf dem Marsfeld heut dieses Gestell

und was da alles drin ist? Das findet man schnell.

Bezahlt man den Eintritt und steigt in den Lift.   

Was den ersten Halt, die erste Etage betrifft:

dort kann man speisen, trinken mit Blick auf die Stadt

und wenn man dann mäßig gespeist und getrunken hat,

verschiebt man vielleicht den weiteren Aufstieg, was schade, 

denn vieles bietet die weitere Eskalade.


Ein Feinschmeckerrestaurant  auf der zweiten Etage

ist für den Geldbeutel eine grobe Massage.

Man erholt sich davon, nicht vom Abzocken zwar,

auf der dritten Etage in der Champagnerbar.


So kommt es, dass man schließlich vergisst,

Wieso und warum auf den Turm man gekommen ist.

War es um mit Alkohol sich volllaufen zu lassen, 

oder nur um es gleichzutun den Touristenmassen, 

mit ihnen von oben nach unten zu schauen,

und „Oh!“ zu rufen und Kaugummi kauen.


Ob es das wert ist? Da kommen mir Zweifel.

Was soll das, was brauche ich diesen Eiffel!

Auf ihn und den Turm, ich sag es nur leise,

kann ich verzichten, es ist alles nur  ???eiße.


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