Hörfassung
Der Tag bläst mühsam keuchend die Trompete,
in der zu Eis sich schnell verformt der Hauch.
Des Säufers Schmerbauch sprengt die Hosennähte,
obwohl er sich verhaspelt beim Gebete
und träumt, dass er erwählt mit weißem Rauch.
Ein junger Feschak gleitet aus und schreit,
weil er sein Steißbein etwas angeschlagen.
Die andern lachen, er tut niemand leid,
und besser wäre es, sogar gescheit,
wollt er beim Aufstehen auch ein Lächeln wagen.
Das tut er nicht, er tut das Gegenteil:
er schimpft und pöbelt rüde jene an,
die an dem Sturze hatten keinen Teil.
Sie grinsten, hielten nur Maulaffen feil.
Was soll man sagen? Oh, Du lieber Schwan!
Das Leben bringt uns alle in Gefahr,
ob man agil ist oder nur passiv.
Wenn eine Liebesnacht auch herrlich war,
der nächste Morgen zeigt unabwendbar,
dass blind man hinter einer Täuschung lief.
Ob Jugend, Reifezeit, ob spätes Alter,
ob Mannsbild oder Weib, Hermaphrodit,
wir alle spielen nur Selbstunterhalter
auf einer Bühne, für die der Verwalter
kassiert zur letzten Miete uns gleich mit.
Rt Schmafu fechste diesen Text am 28. Eismond a.U. in der Lulutetia Parisiorum als "Wald und Wiesen" Fechsung
Donnerstag, 31. Januar 2013
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