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Dienstag, 23. November 2021

Beim neuen Wein


Der Eine kommt vom Norden oder auch
vom Rhein, doch kaum wohl von der Wolga,
da man darauf besteht, dass Deutsch muss sein
obwohl die Tschechowa, die Olga, von dorther kam
und wir erlagen ihrer Schönheit Zauber.

Ach ja, der aus dem Norden liebt ein weißes Quell,
der aus dem Rheinland eher seine Lethe.
Dann meldet der Franzose sich zur Stell
und preist, dass Beaujolais die Wunden nähte,
die Völkerhass in Kriegen aufgerissen.#

Schweig mein Gewissen ! Wär ich doch tauber

dann könnte mich der Streit nicht treffen !
Ich wäre wieder, was ich einst gewesen :
ein stiller Zecher dort in Grinzing….

Vielleicht jedoch auch jener, der sich glücklich fühlte,

wenn den Gesang er mit den Freunden wie den Fremden
teilend, er nahe sich dem Himmel wähnte und vergaß,
was man vergessen muss für Stunden der Ekstase.

Bin ich so tief gefallen, dass ich nur noch preisen will,

was, wie die Klügeren, das sind die anderen stets,
als zur Zerstörung führend anzuklagen pflegen ?

Doch jene, die mit Vehemenz die Untergangsprognose proklamieren,,

was für ein tristes Leben führen sie, wenn man das Leben nennen will,
was mir, was uns , den Jüngern des Dionysos,
nur stumpfes Vegetieren scheint,
mühsames Wanderns durch ein braches Land,
in dem kein Vogelsang verklärt das monotone Schweigen.

Wenn Ihr das Leben nennt, Ihr Trauerschatten,

so sei es Euch vergönnt, dies platte Weitersiechen hinzunehmen.
Auf dass es währe, ein Salut !
Und dass sie lange daure, diese Langeweile !

Wir aber, liebe Freunde, zelebrieren unser Sein,

das Heute und das Hier, die Melodie des Frohsinns
und mit dem neuen Wein die selige Berauschung.


Dies war gedacht als Fechsung zur Feier des Beaujolais, doch die Covidseuche  hielt Rt Schmafu von der Sippung fern




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