
Auch wenn die Träume zu verführen wissen
mit der Romantik Zauber alter Zeiten,
so bleibt nur leeres Trugbild uns bei Tage,
wenn die Chimäre beim Erwachen flieht.
Doch wenn wir diese wundersamen Bilder
in unser Leben zu kopieren suchen,
weil wir von ihrer Schönheit fasziniert,
erlischt ihr Strahlen, das den Traum erhellt.
Lasst uns daher von jener Mutter sprechen,
die sich in Prag vor 150 Jahren
erschaffen ließ von kunst- und geistbegabten
Kumpanen, die Humor und Freundschaft schätzten,
dem Genius, der Schlaraffia beseelte,
sich einen Code zu schaffen für ein Spiel
mit altertümlich Zeremoniell,
gebaut aus Worten, Gesten und Verkleidung.
Wir wollen dankbar jener Zeit gedenken,
doch nicht, betrauernd ihren Untergang,
im Herzen einen Altar ihr errichten,
vor dem die Wehmut schluchzend kniet und betet.
Das Spiel es lebe! Hoch Schlaraffia!
Doch jene, die es schufen, sind schon lange
aus diesem irdischen Bereiche fort
in andere Gefilde abgewandert.
Sie wurden liebevoll, so hoffen wir,
beim Ausritt nach Ahalla einst beweint,
doch froh bejubelt heut mit unsren Gesten,
die ihnen virtuell ein Denkmal setzen.
Darum hört zu, Schlaraffen, und bedenkt,
dass allzu viele Dankbarkeit und Rührsal,
die dauernd und bedauernd uns den Blick
nach hinten wenden lässt, uns so verformt
zu schlechten Spielern, traurigen Schlaraffen,
bis wir Verräter werden an dem Geiste
der Voluptas und der Heiterkeit,
denn jede wahre Wollust braucht Vergessen!
gesungen/geträllert „wie könnt' ich dein vergessen...“
Knappe 58 (385) Fassung 25/04/2009
war gedacht als ein Beitrag zur ahatlantischen Freundschaftssippung 2009 auf Oleron, wurde jedoch nicht verwendet, da, von einem Knappen vorgetragen, dies als unziemlich hätte angesehen werden können!