Rt Schmafu, und sonst nix (368) Lenzmond a.U. 163
Montag, 14. März 2022
Der Irrsinnsritter und der Gartenzwerg
Ich habe noch einen Koffer in …
Als wäre dieses von Bedeutung,
da ich doch kein Berliner bin,
was manche sogenannte Große dieser Welt,
zumeist der Werbewirkung dienend
für das eigne Image,
unter dem Applaus der Menge
lautschreiend ihr verkünden
Ob sie und die dies hörten
an jene andere Bedeutung dieses Wortes dachten,
das wird in der Geschichte nicht erzählt.
Lasst uns vergessen, Berlin, den Koffer, den Berliner,
um zu dem Ausgangspunkt zurückzukehren,
der Abschied, Heimweh und erhoffte Rückkehr
angesprochen haben könnte, wie mir scheint.
Wenn ich den Koffer nehme, ist es zum Verreisen,
doch nicht, um anderswo mich anzusiedeln,
dort heimisch werden. Ortswechsel ist es, temporär,
denn auch der größte Koffer reicht nicht für ein neues Leben.
Ich sprach von temporär, von dem das Gegenteil ist permanent.
Wenn es auch manche gibt, für die das Leben eine Serie
von temporären Bindungen und Aufenthalten,
die sich so aneinanderreihen zu einer Permanenz,
in der ein jedes Element das vor ihm existierende verdrängt
und selbst entwertet wird jenem, das ihm folgt.
Will ich denn damit sagen, dass Stabilität
allein nur dort besteht, wo auf Mobilität verzichtet wird
und man mit breiten Hinterbacken auf dem Erbstuhl hockt
und Blut der Ahnen in den Adern pulsen spürt.
Wenn ich so preise die Sesshaftigkeit,
verschließe ich zugleich den Zutritt jener,
die nicht dieselbe Lebensweise pflegen,
zu meinem Land, es sei denn als Tourist,
der seinen temporären Aufenthalt
devisenbringend schmückt.
Verfolge ich die Szene etwas weiter,
so könnte der soeben zitierte Gast,
bevor er unsere Domäne verließ,
hier einen Koffer hinterlassen:
Nun kommt das große Kopfzerbrechen,
warum er dieses tat und ob es Absicht, ob Vergessen.
Der Koffer, ist er leer?
Was könnte er nicht alles in sich bergen,
von ungewaschenen Slips und Socken
bis zu der Bombe, deren Zeituhr tickt !
Die Wirtin, wo der Gast verweilte,
sie überlässt der Polizei den Koffer,
um ihrer potentiellen Mitschuld zu entrinnen,
die wiederum, die Polizei, befragt den Bürgermeister,
nach dem wie und ob der weiteren Prozedur.
Dann aber klingelt, Gottseidank ,
das Telefon der angstverstörten Wirtin
und der Fremde, der bei ihr abgestiegen und den Koffer hinterließ,
er bittet um Entschuldigung,
er käme wieder demnächst,
um den Koffer abzuholen, und er danke ihr,
dass sie ihn mittlerweile für ihn aufbewahre.
Was die Verwirrung etwas aufgelockert,
doch es bleibt die Frage des Warum!
Rt Schmafu, und sonst nix (368) Lenzmond a.U. 163
Das Fischlein wollte nicht, Oh weh!
Rhythmus in etwa « In einem Bächlein helle… »
also Die Forelle (Schubert)
Ein Fischlein wollt ich haschen
früh morgens aus dem Teich,
mein Liebchen überraschen,
mit einem Schelmenstreich
bei einem frohen Mahle
mit Cucuma gewürzt.
Das reicht fast allemale,
für ein Hofieren verkürzt.
Das Fischlein zart gebraten,
als Liebeselixier
dazu ein schäumend Spaten
und schon gelingt es mir.
Ich öffne meine Arme,
und sinkt an meine Brust,
bezaubert von dem Charme,
als hätte sie gewusst,
was sie bei mir erwartet:
Ein Fischlein und ein Bier?
So war es abgekartet…….
Dass ich mich ohne Fisch blamier,
Wusst ich und wollts vermeiden.
Drum eilte ich hin zu dem Teich.
Muss ohne Fisch jetzt scheiden
und ohne Lieb zugleich.
Der Köder reizt das Fischlein nicht,
und ich geh leer nach Haus.
Zu lügen wäre meine Pflicht,
Doch ist die Fechsung aus.
Rt Schmafu, und sonst nix (385) am 7. Horning a.U. 163
Der Uhubaum
Kann ein Vogel mit den Zähnen klappern,
wenn ihn friert? Das sollte ich den Uhu fragen,
wenn er die Weihnacht parodiert.
So gibt es wohl den Christmond für Schlaraffen,
doch mit dem Christkind haben sie nichts zu schaffen.
Darum spricht man vom Uhubaum,
mit dem man etwas feiert,
von dessen Existenz zwar niemand etwas weiß,
jedoch ein jeder insgeheim erhofft,
es sei, um jenseits jener Leere,
in die das Ende und der Abschied
beängstigend uns zu verschlingen droht,
einen Empfang zu bieten,
nach dessen Sinn und Art zu fragen müßig.
Wenn so das millenäre Bild von der Geburt des Einen,
der uns, den Menschen, zu erzählen kam,
wie Glück und Seligkeit erreichbar
und dem Leben Sinn kann schenken,
sich mit dem Wandel Schlaf und Wachen der Natur verbindet,
der Wiederkehr des Lichtes aus der Winternacht,
dann ist auch die Verhöhnung mit Humor ertragbar,
und wir können lächelnd einen Vogel
als Boten jener Nachricht anerkennen,
die zur Besinnung uns beruft.
Die Kerzen auf dem Uhubaum,
wir wollen sie entzünden,
auf dass ihr Licht in unsre Herzen dringe
und unsre Wege lenke und erhelle.
Rt Schmafu, und sonst nix (365) Christmond a.U.162
Der Nikolaus kommt?
So steht es in der Sippungsfolge der Lulutetia Parísiorum
Warum nur dieses Fragezeichen ?
Hat da jemand Angst bekommen,
dass der heilige Nikolaus
brächt den Krampus mit ins Haus,
zu bestrafen die Nichtfrommen,
und um diesen zu entweichen,
will man den Besuch ganz streichen ?
Freilich muss man auch bedenken,
um vor Covid uns zu schützen
ist, wer immer es auch sei
stets nur mit der Maske frei
unsren Wohnraum zu benützen,
darf uns Brave dann beschenken,
und mit uns den Becher schwenken.
Kommt er nur, uns zu begaffen,
möge ihn der Kuckuck holen,
oder auch, so meint Schmafu,
überlass man dies Uhu,
ihn den Hintern zu versohlen.
Doch den Niklaus abzuschaffen,
sei nicht Plan für uns Schlaraffen !
Rt Schmafu, und sonst nix (385) im Christmond a.U. 162
Covid, Wald und Wiese
Lamento eines Impfverweigerers
Wenn sich dann alle Türen schließen,
weil eine wildgewordne Seuche wütet
und verhöhnt die schwächlichen Versuche,
mit Pfuschermitteln ihrer sich erwehren,
dann greift die hilflos sich bekennende Regierung
zu dem Schlüssel, der alle Welt in Schutzhaft wegschließt,
den « Lockdownkerker », der das Virus hemmen soll.
So lassen Sie sich impfen, oder sind Sie blöd ?
Wie gerne folgte ich der Weisung,
wenn man erst einen Impfstoff hätte,
der sich zu Recht so nennen dürfte,
doch will man jetzt den Bürger zwingen,
sich injizieren zu lassen ein Produkt,
das gegen eine Krankheit ward entwickelt,
die nunmehr so verändert, dass man nicht mehr
- oder noch nicht - weiß, ob das Produkt
von irgendeiner Wirksamkeit
gegenüber jener Virusvariante,
die grinsend sich bereitet, uns zu überfallen.
Was bleibt dem Ungeimpften – und nicht nur ihm -
denn anderes als Trost in Uhus Geist zu finden,
der ihm von Wald und Wiese redet.
Zum Kreuzbergl führ in sein Weg
auf dass er atme dessen reine Luft,
genieße seine kurze Freiheit,
bevor das Virus ihn erstickt.
Rt Schmafu, und sonst nix (365) im Windmond a.U. 162