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Montag, 9. Dezember 2019

Di Zeyt is a Radl



Segns dös woarn
di olten  Zeyten
an di gern man zruck sich denkt,
und es könnte
an faleiten
nua zu lobn
wos ma kennt

Man sogt, doss die Zeyten
wia a Radl san.
ja dann könnt man,
nach Beliebn,
sie nach vorn und zuruck dran.

Dos wos no nit
is geschehen
könnte man fileicht verstecken
und wos amal is gwesen
heut zum Wiederholn awecken.

Oba da fallt mia ein,
I bin nit alan
und neben mia san fil andere,
di woln auch spontan
dos Radl bewegen,
schnell herholn dos Paradies
ohne fil zu überlegn.

Jo mei, liabe Leitl,
seids ia auch gewies,
dos des wos da ana
sieht ols Paradies
is fileicht füa an ondern

di Hölle auf Erdn,
und so weita und so weita.
Wos kann schon daraus werdn,
wenn a jeda tät mochn ,
nua grad, wos er will,
dos kann doch nit sein
a fanünftiges Ziel!

Es hot holt a jeda
a onderes Falongen
und ole diese Wünsche
sich inanonda
fafongen.
Mit dem Radl da Zeyt
mit dem spielt man nicht,
weil es unter zu filen Radelforan
zabricht.

Losst uns di Trümma vom Radl wegramen
und akzeptieren  unsre Zeyt.
Von ana ondern
kann ma imma noch tramen!
Di Weisheit soll uns durch den Olltog begleitn
von dem man dann morgen sogt:
Dos worn holt noch Zeyten!


Rt Schmafu genoss es, dies in Mundart und SingSang 
vor seinen Lansleuten im Claudium Forum zu fechsen

Hände hoch!


Chicago, Chicago! fällt als Erstes mir ein,
Wenn ich das Hände hoch! höre,
Und als Nächstes, dass auf „hoch“ sich kein
Reim im Deutschen findet.
Als ob es die Fechser der Castra störe,
Dass „oooch“ und „och“ voneinander abweichen!
Was kann man tun, dass die Beiden sich gleichen?

Es gibt einen Ausweg, der nicht ganz perfekt,
Den kann man finden im Kärntner Dialekt,
In dem man bekanntlich, wie schon Iwan erwähnt,
Gerne was eng und kurz  in der Aussprache dehnt.

Vor Jahrzehnten predigte Monsignor Mauer
Als moderner Abraham a Santa Clara.
Seine Wortgewalt wirkte auf mich wie ein Schauer,
Wenn er ausrief mit bebender Stimme, doch klarer,
Die Sünde, sie ist ein schwarzes Loch!
Sie versucht und verlockt,  bringt Verdammnis jedoch!

Der ekstatische Prediger ist lang schon verblichen,
In den Himmel oder sonstwo hin entwichen.
Darum kann ich auf ihn als Lenker nicht zählen.
Muss mich selber um eine Lösung quälen.

Ich gehe jetzt wieder ein kleines Stück
In meiner Betrachtung zum Anfang zurück.
In Chicago rief man „Hands up! Stick em up!“
Doch das eignet sich bestenfalls für einen Rapp.
Ich aber bin durchaus von dem Rapp kein Fan,
daher bitte um Hilfe ich auf Karantan!

(Singsang)

Sagt man zu an Maderl, heb di Handerl hoch,
Und pass guat auf, wi i an Dein Herztürl poch.
Machs auf, loss mi eine und sei nit falegen
Gibst mia a Busserl und glei wirst Du segn

Wia die Welt umadum zu tanzn beginnt,
Wan Dei Goscherl und mei Mund si zuanander find.
Brauchst Di nit zu fürchten, es is garnix dabei.
Tuast an Juchaza nua und schon wirst Du glei

Di fühlen, als seist Du mitten in an Paradies.
Es wird Dir schon gfallen, des bin i gewies.
Und so weiter und weita , Ihr kennts ja di Gschicht
I los die zwa alani und stör weiter nicht.

Hat des Liadl Euch gfallen, schenkts mia a LuLu
Und i hof es blinzelt freundlich dazu der Uhu1


Rt Schmafu schrieb dies für die 2444.  und fechste es 
in der 2445. Sippung der Castra Victoria

Der Zuschauer



Da Zuaschaua (Der Beobachter _ etwas mundartlich°

... denn unsa Vota woa a Hausherr...

I hab gestern Abend a Fechsung prepariert
für die heutige Sippung, die mi inspiriert,
denn wenn alles in da Welt drunter und drüber geht,
kann man nit erwarten, dass a normaler Mensch das versteht.

Wir ober san Schlaraffen, und das is schon was,
denn für uns gelten andere Regeln und Maß.
Wir schauen zua, wie die Teppen sich die Schädl einschlagen:
Is schon recht, tuats nur weiter, Ihr seids zu beklagen /:

Denn bei allem Krawall schaut garnix heraus,
außer bluatige Schädel, das is halt a Graus!
Waschts ab Euren Grimm und vergessts Eure Wut,
Hoch lebe der Uhu, der macht alles wieder gut /:

Jetzt hab i vergessen, was das Sippungsthema war,
Is eh wurscht, I bin halt nua a freundlicher Narr,
bin a Schlaraffe, ka öffentliche Gfoa,
Lass die Welt, sie soll bleiben, wie sie imma war!

Denn dös Kuddelmuddel zu ändern, dazu fehlt ma der Mut,
Überlass das unsrem Uhu, der macht alles wieder gut /:

Der Beobachter (Da Zuaschaua – hochdeutsch)

denn unsa Vota woa a Hausherr...

Ich habe gestern Abend eine Fechsung prepariert
für die heutige Sippung, die mich inspiriert,
denn wenn alles in der Welt drunt und drüber geht,
kann man nicht erwarten, dass das jemand versteht.

Wir aber sind Schlaraffen, und das ist schon was,
denn für uns gelten andere Regeln und Maß.
Wir schauen nur zu, wie die Toren sich schlagen:
Ist schon recht, tut nur weiter, Ihr seid zu beklagen /:

Denn bei allem Krawall schaut garnichts heraus,
außer blutige Schädel, ein ekliger Graus!
Wascht ab Euren Grimm und vergesst Eure Wut,
Hoch lebe der Uhu, der macht alles wieder gut /:

Jetzt habe ich vergessen, was das Sippungsthema war,
Was macht das schon, ich bin nur ein freundlicher Narr,
Bin ein Schlaraffe, keine öffentliche Gefahr,
doch die Welt, sie soll bleiben, wie sie immer war!

Zu ändern dies Tohuwabohu, dazu fehlt mir der Mut.
überlass das unsrem Uhu, der macht alles wieder gut /:





Montag, 21. Oktober 2019

Die umstrittene Dame


Im Gegensatz zu dem, was fordern die Roten,
Ist im Jenseits die Gleichmacherei verboten.
Die elysischen Gauen sind streng parzelliert
Und für Eliten zumeist reserviert.

So treffen sich dort im Élysée
Galgenstrick und Sganarelle
Zum Aperitif im Künstlercafé
In einer Heroen geweihten Parzelle.

Prosit hört man, vielleicht auch Ehé?
Schwer sind Gemeinsamkeiten zu finden,
Wenn was einen erfreut, dem andern tut weh!
Kann man Bosheit mit Lob schmeichelnd verbinden?

Wer eröffnet den Disput, die Konversation,
Schlägt wie im Turnier den ersten Hieb?
Da kein Schiedsspruch erfolgt von einem Thron,
Nimmt man mit Spielkartenwahl vorlieb.

Galgenstrick greift zu und zieht eine Dame,
Sganarelle wird wütend, erst rot und dann blass,
Er befürchtet, man glaube sein Mannsein erlahme.
Er atmet kurz durch und zieht sich - ein As!

Dem Galgenstrick scheint das Blut zu gerinnen,
Denn seine Dame hat er nun verloren,
Ihm scheint, als könne er niemals gewinnen,
Sei vom Schicksal stets zum Verlierer erkoren:

Muss ich die Gespielin immer noch teilen,
Selbst jetzt noch, wo ich bei den Seligen bin?“
Klagt er und lästert, „will mich nicht beeilen,
Hab die Dame selbst zu beglücken im Sinn,

Bevor ich sie an das As weiterreiche,
Dass er sie beglücke, der Schmierenkomödiant.
Ich bleibe der Arme, er ist der Reiche,
Weil er sich einen Fürst zum Mäzenen fand.

Die Aristokraten liebten, wenn man sie parodierte,
Was sie meist nicht verstanden und den Hohn oft belachten.
Wahrend meine Poesie sie bisweilen irritierte,
Sie mich verbannten, entfliehen machten.

Du Komödiant trink weiter und genieße,
Dass das, was du tust, du tust wider Willen.
Doch wenn du vermeinst, dass ich dich priese,
Dann freut es mich, dir diese Hoffnung zu killen!“

Ach lieber Poet, uns trennen nicht nur
Zwei Jahrhundert mit anderen Sitten und Gebräuchen.
Wenn auch jeder von uns hinterließ seine Spur,
so fließt unser Wein aus verschiedenen Schläuchen.

Ich war aber niemals ein Kostverächter.
Drum schätze ich, was du mir unwillig geschenkt.
Du bleibst Eigner der Dame, ich bin nur ihr Pächter
Und unser Disput sei im Cognac ertränkt.“

Auf mächtigen Flügeln rauschte vorbei
Als Engel Apollo in leuchtender Pracht.
Er verdeckte den Austausch zwischen den zwei
Und hat damit den Fechser um die Pointe gebracht




Das Thema war Anekdoten über unsere Ehrenschlaraffen mit Witz, Geist und Humor. Da das Reych nur 2 Ehrenschlaraffen hat, nämlich François Villon (Galgenstrick) und Moliere (Sganarelle), wusste ich keine Anekdote, und so ließ ich den Dichter, der wohl auch Zuhälter war, auf den Theatermann treffen.



Mittwoch, 17. April 2019

Kellertragödie

Geständnis eines Mörders

Hörfassung (geflüstert?)

In den Keller stieg hinab ich diese Nacht,
Denn ich ward durch einen Ruf geweckt,
Der mich rücksichtslos um meinen Schlaf gebracht,
Dass ich mich erhob und aufgeschreckt

Die noch flackernde Nachttischkerze ergriff und mich
Auf den Gang begab, zur Kellertüre schlich.
Verhalten den Atem und gierig die Ohren,
Dass auch nicht das schwächste Geräusch geh verloren …(Pause)

Halt! Ist das ein Rufen, ein Singen, ein Schrei?
Halioo, Haliooo! Von unten, tief unten tönt es herauf.
Was ist es? Was auch immer es sei.
Meine Hand, sie ergreift den Dolch, seinen Knauf.

O teuflisches Stöhnen, welch wollüstig Schmatzen!
Die letzten Stufen und da! Beim Laben und Atzen
Perkeo! Du Säufer vom Schlosse zu Heidelberg
Was suchst du bei mir, du scheußlicher Zwerg?

Du säufst meine Lethe und stiehlst mir den Schlaf
Uhu! Du verstehst, dass ich den jetzt bestraf’
Mit dem Dolch, Ha! Schrei nur , das tut mir gut…(Pause)
Jetzt ist versprudelt dein Blut.

Vielleicht ist an allem Schuld nur ein Chromosom,
Dass der eine wird ein Meuchler und der andre ein Gnom!
Bildergebnis für perkeo heidelberg

                            ...--x--...


Fechsung zum Turney um den Irrsinnsritter
im hR Lulutetia Parisiorum im Ostermond a.U. 160
Turneysieger Rt Schmafu, und sonst nix

Montag, 4. März 2019

Wald und Wiese


Wald und Wiese sind als Thema angesagt.
Als ich dies gelesen, war ich recht verzagt,
Weil mir dazu gar nichts eingefallen ist,
Fechs ich jetzt ideenlos, ich bin Masochist.

Wo sind viele Bama, redet man vom Wald,
Einem Panorama,  wo Halali erschallt.
Das Herz eines Jägers, es klopfet und lacht,
Wenn die Füchse dort sich wünschen gute Nacht.

Von der Wiese weiß man ziemlich wenig,
Nur dass sie grün sein soll oder so ähnlich,
Und dass man sich auf ihr kann vergnügen.
Ich werde Euch vielleicht ein bisschen belügen,

Wenn ich jetzt mit dem Erzählen beginne.
Na ja, das schlag ich mir besser aus dem Sinne,
Denn man muss ja nicht immer das Maul aufreißen!
Also abgemacht: ich will es mir verbeißen,

Von Abenteuern mit reizenden Schönen,
Deren Lustgeschrei und wollüstig Stöhnen
Und allen den anderen reizvollen Effekten,
Mit denen Verliebte sich gerne neckten,

Und wie sie fanden, dass am Hintersitze
Eines Autos sowohl in der Sommerhitze
Wie im fröstelnden  Winter ein Ausweg geblieben,
Sich hinzugeben, zu schmachten, zu lieben,

Wenn die Wiese war beschneit oder nass..
Hoppla, ich entgleise, ja gibts denn sowas!
Ich wollte mich in Wald und Wiese verlieren
doch alles das wird Euch kaum amüsieren!

Ich sitz auf einem Sessel in der Augenambulanz
Und denk mir, was san das füa depperte Tanz,
Dass die Makula degeneriert,
Nur weil man älter is, was mich sehr geniert.

Vielleicht wird man mir heute Lucentis spritzen,
Ins Aug mich stechen mit ana Nadel, ana spitzen,
Und dann bin ich, so sagt man, wieder ok
Für einige Monat, juchu und juchhe!

Was hat denn die Makula in der Fechsung verloren?
Sie kommt da herein wie ins Credo der Pilatus.
I sollte mich schämen bis über die Ohren
für so einem billigen verbalen Flatus,

Der mich fast begehen macht a Blasphemie.
Und das in der Schlaraffia! Nimmer und nie!
Is mir denn a Laus über die Leber gekrochen?
Verzeih mir, Uhu, falls ich etwas verbrochen.

Bitte nicht ins Verlies! Bitte nur lachen!

Dienstag, 19. Februar 2019

Raunzerei


Dem Thema entsprechend folgt der Text der Struktur des Hobelliedes (da streiten sich die Leut`herum..)und die Rechtschreibung ist leicht dialektgefärbt

Die Parzen grillten sich ein Steak
am Spieß der Phantasie.
Es kümmerte sie einen Dreck
das Schicksal von dem Vieh,
von dem der Lungenbraten kam,
noch wer es massakriert.
Das passte nicht in ihren Kram,
drum war ich sehr schockiert.

Ich fleht um Hilf den Jaromir,
dass er sich integrier
und zeig, dass er kein Ochs, nein, Stier,
und davon profitier:
ein Parzer hinten, Grill davor
und schon gewinnt Gestalt,
den man zum Ehrenschlaraff erkor…
Setzt dem Blasphem ein Halt!

Es wird gewünscht , dass ich jetzt brav
mich füg der Politesse,
a Lamperl sei, a liebes Schaf
voll Lust den Staub nur fresse:
Wenn Ihr Mephisto, spiel ich Faust,
nenn Gretchen mein Chouchou,
bis mich erneut der Affe laust.
Drum nenn ich mich Schmafu.

Man will, dass heute alle gleich
und ist darauf sehr stolz,
ob dumm, ob gscheit, ob arm, ob reich,
ob Fichte, Ebenholz.
Doch hat man nicht verstanden, dass
ein jeder nur verliert,
wenn Liebe man vermischt mit Hass,
a Mann a Weiberl wird.

Wir alle kommen nackt auf ‘d Welt.
Das is ka Grund für Gscham.
Wie immer man sich dazu stellt:
Die Wurzeln braucht a Bam.
Sagt einer doch, traumatisiert
sei man durch die Geburt,
weil’s z’eng war, wo man durchpassiert,
so schickt den Deppen furt!

Selbst wenn man reif und wohlerzogen,
und voller Etikette,
dann wär es trotzdem nicht gelogen,
wenn man Gelüste hätte,
die oft mit Nacktheit sind verbunden.
Man gern sich verlustiert.
Genießen süße Liebesstunden,
wen hätt das je geniert!

Im Tiergarten des Herrgotts leben
der Viecher vielerlei,
doch würd’s nicht diese Vielfalt geben,
wär alles Hirsebrei!
Was soll den Hirsebrei nur sein?
Das weiß nur der Aha,
der Lethe taufte unsern Wein,
s’is halt Schlaraffia.

Wer ungehobelt wird benannt,
der hat vielleicht verpasst,
dass guter Ton wird angewandt,
ob man sich liebt, sich hasst.
So einen sollt man unterziehen
einer Hobelkur,
dass man vor ihm nicht mehr muss fliehen
und seiner Unkultur.

Jaromir und auch Flottwell waren
Gesellschaftshobler nur,
die in Kritik nicht unerfahren,
doch übten sie Hamur.
Der Eine starb als Grantenschimmel,
der Andre sich aus Angst erschoss.
Heut sitzen sie im Dichterhimmel, 
verfasst als Beitrag zum Turney um die Jaromirkette 
mit dem Thema Das Schicksal setzt den Hobel an
Vorgetragen am 15. Hornung a.U. 160 im h.R. An der Klausen