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Montag, 8. Dezember 2014

Was das Leben bringt



Mit großen Worten soll man große Werke, 

Soll Heldentaten preisen allerorten,
Doch wo die Welt man spielt, gib acht und merke:
Bescheidenheit sich ziemt in solchen Orten.

Was bin ich nur? Ein Greißler der Gefühle,

Ein Kartenspieler, nicht ein Wolkenschieber,
Ein Regenwurm nach hartem Erdgewühle,
Was gibt es sonst noch, das vielleicht mir lieber?

Mit stumpfen Schwertern Misthaufen zu pflügen,

Den Rücken kratzen,  stochern in den Zähnen.
Wem macht das Spaß? Mir nicht, ich müsste lügen.
Schon der Gedanke daran lässt mich gähnen.

Man kennt von manchen Dingen die Tendenz,

Wenn’s brenzlich wird, sich schnell zurückzuziehen.
Ob dies ist eine Frage der Potenz?
Warum, wovor die Dinge wohl entfliehen?

Was meint denn alles das in klarer Schrift?

Man quält das Hirn mit solchen Hieroglyphen,
Da man ja selten auf die Wahrheit trifft,
Selbst wenn die Unschuld wir zur Hilfe riefen.

Am Anfang war das Wort, was Faust gequält,

Als er sein Weltbild sprachlich wollt erfassen,
Doch schert sich darum weder Gott noch Welt,
so sollten wir es heute lieber lassen!

Nein, ein Schlaraffe gibt so leicht nicht auf,

Wenn er einmal zu denken angefangen.
So folgt der Fechsung weiteren Verlauf,
Auch wenn es Euch mit Angst erfüllt und Bangen.

Ich, Mini-Faust, such nach des Lebens Wurzel,

Denn damit sind wir alle konfrontiert.
Schon seit als Kinder wir versuchten Purzel-
bäume zu schlagen, weil es uns verwirrt,

Dass wir auf Beinen standen, gingen, liefen,

Dch neben uns ein Sperling hüpfte, aufflog
Mit Flügelschlagen, wenn wir Husch-Husch riefen,
Die Erde aber uns nach unten zog.

Auch als wir älter wurden, blieb das Fragen:

Ist das das Leben? wollten wir gern wissen,
An frohen wie an jenen schweren Tagen,
Wo alles um uns schien zerstört, zerrissen,

Und nichts mehr Sinn ergab und nichts mehr wert

Von allen Gütern, die wir uns geschaffen,
Durch harte Arbeit oder mit dem Schwert,
Und keine Tröstung fanden bei den Pfaffen.

Da kam von irgendwo ein Stimmchen her,

Vom Irgendwo, wo immer das auch war:
He Du, heb Deinen Kopf, nimms nicht so schwer,
Das Leben beutelt uns! Wie wunderbar,

Das lässt das Blut in unsern Adern kreisen,

An Hirngespinsten freut sich unser Sinn.
Sei fröhlich und verehr Uhu, den weisen,
Sei ein Schlaraff und sage stolz: Ich bin!

Bist Übermensch, bist Faust, armselig Wurm,

Wen kümmert das, es kostet keinen Deut, 
Zur Sippung  eilst Du wie ein Wirbelsturm
Und jubelst mit den Freunden: Heut ist heut!


Rt Schmafu, und sonst nix (385) am 6. Erntemond a.U. 155

Die Weiber, so sind sie, die herrlichen Frauen




Es hat wohl so mancher so manches versäumt,
weil man sich das Leben etwas falsch aufgezäumt.
Man hätte dieses Leben gern friedlich geführt,
hätte man nicht unterm Nabel oft ein Kribbeln gespürt.

So ist man eines Tages auf der Straße gegangen,
als unser Blick hat ein Bild eingefangen:
vor uns ging, nein schwebte ein herrliches Wesen
mit schwingenden Hüften, auf Beinen graziösen,

ein Engel wohl, der sich hierher verirrt.
Ein Lächeln, das unsere Sinne verwirrt.
Man machte Bekanntschaft,
so ist es passiert.

Das Wesen, das uns einst hob auf himmlische Höh’n
mit zärtlichen Worten, verliebtem Gestöhn,
beklagt sich heut nur noch,  wenn das Wetter bringt Föhn,
weil das Rheuma sie plagt, das ist gar nicht schön.

Mir wuchsen einmal wie einem Engerl die Flügel,
betastet ich nur ihre Kurven und Hügel,
doch hat sie mein Verliebtsein recht unschön genutzt,
und meine Flügel gehörig gestutzt.

Ich schau sie heut an und ich kann nicht verstehn,
wie ich ihr so leicht auf den Leim konnte gehen.
Du warst doch ein Engerl, hab ich sie gefragt,
da hat sie gegrinst und sie hat mir gesagt:

Ob von oben oder unten, nimm es nicht so genau,
wir leben jetzt lang schon als Mann und als Frau,
Die Rollen dieser Komedie verteilt der Betreiber
auf brünstige Manderln und teuflische Weiber.

Ob es Deinem Herrgott erfreut und gefällt,
nichts geht ohne dieses Lustspiel auf dieser Welt.
Weil noch einer von Euch den Spektakel beschaun,
habt Ihr immer noch nicht genug von den teuflischen Frau’n?

gefechsts von Rt Schmafu im hohen Reyche der Castra Victoria
am 1. Christmond a. U. 155 zum Thema "Teufelsweiber"