wenn man einen Titel anklickt, wird man (meist) zu einer Hörfassung weitergeleitet, oder man klickt, so vorhanden, auf Hörfassung.

Dienstag, 19. Februar 2019

Raunzerei


Dem Thema entsprechend folgt der Text der Struktur des Hobelliedes (da streiten sich die Leut`herum..)und die Rechtschreibung ist leicht dialektgefärbt

Die Parzen grillten sich ein Steak
am Spieß der Phantasie.
Es kümmerte sie einen Dreck
das Schicksal von dem Vieh,
von dem der Lungenbraten kam,
noch wer es massakriert.
Das passte nicht in ihren Kram,
drum war ich sehr schockiert.

Ich fleht um Hilf den Jaromir,
dass er sich integrier
und zeig, dass er kein Ochs, nein, Stier,
und davon profitier:
ein Parzer hinten, Grill davor
und schon gewinnt Gestalt,
den man zum Ehrenschlaraff erkor…
Setzt dem Blasphem ein Halt!

Es wird gewünscht , dass ich jetzt brav
mich füg der Politesse,
a Lamperl sei, a liebes Schaf
voll Lust den Staub nur fresse:
Wenn Ihr Mephisto, spiel ich Faust,
nenn Gretchen mein Chouchou,
bis mich erneut der Affe laust.
Drum nenn ich mich Schmafu.

Man will, dass heute alle gleich
und ist darauf sehr stolz,
ob dumm, ob gscheit, ob arm, ob reich,
ob Fichte, Ebenholz.
Doch hat man nicht verstanden, dass
ein jeder nur verliert,
wenn Liebe man vermischt mit Hass,
a Mann a Weiberl wird.

Wir alle kommen nackt auf ‘d Welt.
Das is ka Grund für Gscham.
Wie immer man sich dazu stellt:
Die Wurzeln braucht a Bam.
Sagt einer doch, traumatisiert
sei man durch die Geburt,
weil’s z’eng war, wo man durchpassiert,
so schickt den Deppen furt!

Selbst wenn man reif und wohlerzogen,
und voller Etikette,
dann wär es trotzdem nicht gelogen,
wenn man Gelüste hätte,
die oft mit Nacktheit sind verbunden.
Man gern sich verlustiert.
Genießen süße Liebesstunden,
wen hätt das je geniert!

Im Tiergarten des Herrgotts leben
der Viecher vielerlei,
doch würd’s nicht diese Vielfalt geben,
wär alles Hirsebrei!
Was soll den Hirsebrei nur sein?
Das weiß nur der Aha,
der Lethe taufte unsern Wein,
s’is halt Schlaraffia.

Wer ungehobelt wird benannt,
der hat vielleicht verpasst,
dass guter Ton wird angewandt,
ob man sich liebt, sich hasst.
So einen sollt man unterziehen
einer Hobelkur,
dass man vor ihm nicht mehr muss fliehen
und seiner Unkultur.

Jaromir und auch Flottwell waren
Gesellschaftshobler nur,
die in Kritik nicht unerfahren,
doch übten sie Hamur.
Der Eine starb als Grantenschimmel,
der Andre sich aus Angst erschoss.
Heut sitzen sie im Dichterhimmel, 
verfasst als Beitrag zum Turney um die Jaromirkette 
mit dem Thema Das Schicksal setzt den Hobel an
Vorgetragen am 15. Hornung a.U. 160 im h.R. An der Klausen