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Montag, 24. Oktober 2011

Vom Wein und vom Gesang




                                                         "Fein, fein, schmeckt uns der Wein,
                                                          wenn man zwanzig ist, und...."


Moment! Wenn das nun musikalisch wird, dann habe ich etwas verkehrt gemacht. Hier also eine Wortfechsung zum Thema

Vom Wein und vom Gesang



Lobt Ihr den Wein, den Lethe Ihr benennt,
und den Gesang, an dem man gleich erkennt,
dass Ihr das Leben liebt und den Genuss.
Doch das ist alles und damit ist Schluss!

Was habe ich da eben noch geträllert?

                                                     "Fein, fein, schmeckt uns der Wein,
                                                      wenn man zwanzig ist, 
                                                      und auch die Liebe!"

Wo bleibt in diesem Fall das holde Dritte,
das man mit Wein und Lied zugleich stets lobt?
Wo bleibt das Weib, wo bleibt die Liebe, bitte?
Kann es denn sein, dass Ihr Euch ausgetobt,

der Liebe Wunderwelt für Euch vorbei?
Der Magen nur, die Kehle Euch geblieben,
und was am Leibe unten hängt, das sei
nunmehr gestorben oder fortgetrieben

im Strom der Zeit, in dem wir fast ersaufen?
Was hilft es, wenn wir uns die Haare raufen
soweit noch welche auf dem Schädel sprießen?
Man nimmt es hin und spürt mit leichter Trauer,

wie uns die Jahre so das Sein vermiesen.
Der kalte Wind des Alters, er ist rauer
als jener war, da wir noch fröhlich sangen,
vom Wein, der süßen Liebe und Gesang.

                                                    "wenn man älter wird,
                                                      ein wenig kälter wird,

Es ist vorbei, lasst nach dem Glas uns langen
und stoßen an, wenn auch ein wenig bang
auf diese Phase in dem Erdenwallen,
in der nur Lethe und Gesang uns blieben.

Wenn es Euch tröstet: so ergeht es allen.
Hoch Lethe! Hoch der Klang! Vergesst das Lieben...!


                 schmeckt allein nur der Wein"  
   









LuLu!


Rt Schmafu und sonst nix (385) am 22. Lethemond a.U. 152
Anmerkung: die eingerückten Zeilen in Schrägschrift sind
zu trällern

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Konstantin und die Temperamente

 


Schlaraffen hört!

Eulen nach Athen tragen ( hier eher „Schnecken nach Metz treiben“) bezeichnet eine unnütze Verhaltensweise, doch wenn ich hier als Gast und Einreyter über Konstantin mit vom Internet gespeisten Weisheiten aufwarten wollte, so wäre dies nicht nur unnütz, sondern anmaßend und frech.
Ich will daher nicht dozieren, vielmehr darstellen, wie verschiedene Temperamente auf „Constantin ante portas“ reagieren könnten.


Der Choleriker „Constantin ante portas!“ (wütend)

Wer, Was? Und schon vor den Toren! Wer hat denn den gerufen? Als ob wir nicht schon genug Couscous hätten, und überhaupt, diese Türken! Ah, er ist ein Italiener. Als ob das besser wäre!

Der Sanguiniker „Constantin ante portas“ (begeistert)

Endlich wieder einmal was los. Was wird uns der nicht alles bringen? Hat er schon wieder eine andere Frau? Wird er die auch ertränken? Wenn es wenigstens in Lethe wäre, Mosellethe, haha, aber ersäufen in Froschlethe? Brrk! Und sein Söhnchen turtelt mit seinem neuen Frauchen. Das wird noch lustig...

Der Phlegmatiker „Constantin ante portas“ (monoton, gedehnt)

Zeit hat er sich gelassen, aber was kann er denn schon versäumen? Die im Osten wollen, was die im Westen haben, und was die im Westen haben, das wird er jetzt von seinen Fiskusschergen einsammeln lassen, als Sparpaket, mit dem er dann wieder nach Italien, oder Griechenland reist. Die dort unten bekommen ja nie genug. Recht habe sie, die sind schlauer als wir.

Der Melancholiker „Constantin ante portas“ (jammernd)

Wenn er jetzt draußen ist, dann will er vielleicht herein und warum will er denn herein? Als hätten wir nicht schon genug Immigranten und besonders aus jener Gegend! Dort sind sie alle Kaiser und das wollen sie auch hier sein. Da hat er uns sicher was mitgebracht, eine Krankheit, einen Heiligen, oder ein paar abgeschnittene Köpfe. Der Mensch braucht eben etwas zur Unterhaltung. Ich frage mich, bin ich auch ein Mensch?

Ein 5. Temperament: Der Schlaraffe „Constantin ante portas“ (jubelnd)

Konstantin will einreyten? LuLu viellieber Ritter und sucht Euch schnell eine Sesshaftigkeit. Dank sei dem Aha, dass er Euch zu uns gelenkt, und wir freuen uns auf eine fulminante Sippung mit Euch. LuLu Rt. Konstantin, LuLu Euch und LuLu...





verfasst von Rt. Schmafu vom h.R. Lulutetia Parisiorum (385) zu seinem Ersteinritt beim h.R. Augusta Trevirorum am 1. des Lethemonds a.U. 152. Er gewann damit das Turney um die Konsulwürde.

Lachen



Man reißt das Maul auf, oh, pardon, den Mund
und stößt wie keuchend seinen Atem aus.
Und solches Tun nennt man dann kühn gesund!
Bei Komikern wird ein Beruf daraus.

      Erratet nur, wie sich benennt die Sache.
      Ich lache.

Der Eine gurgelt hoch, der Andre tief,
und wer dazu noch ißt, verschluckt sich leicht.
Er prustet, hustet, hält den Schädel schief,
bis das, was seine Gurgel blockt, entweicht.

      Auch wenn ich andrer Ärger so entfache:
      Ich lache!

Bedeutend ziehen Große oft Grimassen,
wenn sie für ihre Lügen Nachdruck suchen.
Wer lacht darüber, soll dies besser lassen,
den Mächtigen nur insgeheim verfluchen.

      Der Kluge meidet der Gehassten Rache.
      Ich lache.

Ob Vogel, Hund, ob Esel, Elefant,
sie alle sind nur dummes Vieh, wie wir!
Daher liegt es für Weise auf der Hand,
dass auch der Uhu nur Symbol und Zier.

      So diene bestens ich Schlaraffias Sache,
      wenn ich lache!


Rt. Schmafu, und sonst nix (385) im Herbstmond a.U. 152
gefechst am 10/10/2011 in der Lulutetia Parisiorum