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Dienstag, 23. März 2010

So soll es also Frühling sein

es dreht sich die Zeit im Kreise...

Vom Frühling weiß man: er beginnt im Lenz,
reicht durch den Ostermond und Maienwonnen
zum Brachmond weiter, in dem ich geboren:
so ward ich wohl im Lethemond gezeugt.

Trotz rauen Klimas geben wir uns fröhlich
zum Sippungsanfang in der Winterung,
durchstehen Eis und Sturm in unsren Burgen,
bis hold der Frühling uns ins Freie lockt.

Die Blütezeit der Kindheit und der Jugend
des Jahres, das nach einem Dutzend Monden
erstarrt, erfriert, sich auflöst und zum Abschied
an uns mit Überschwemmungen sich rächt.

Wenn wir Vermenschlichen die Phänomene,
vor denen wir auch heute hilflos stehen,
so können wir jedoch auch hier erzählen,
dass nach 9 Monden stets das Jahr entbindet.

Wie die Verwandlung sich vollziehen mag?
Ein kühler Kopf wird es doch nie begreifen,
wieso am Einundzwanzigsten des Lenz
der Winter endet und der Frühling wird.

Er wird, doch was wird er und was geschieht?
Entschlüpft der Frühling aus der Puppe Winter,
der zarte Schmetterling so frisch und schön,
Vielleicht? Was soll‘s! Ihr kommt doch nicht dahinter,

denn manche Rätsel hütet die Natur.
Sie lässt uns leiden, macht uns glücklich auch,
selbst wenn wir das Warum doch nie erkennen:
wir leben und das ist alleine wichtig!

So wollen wir das Kind beim Namen nennen,
auch wenn es spät kommt, heißt es Frühling doch
und meldet lebenslustig sich und heiter.
Hier, wo man Deutsch spricht, ist es stets ein Jüngling,

des Stolz das blaue Himmelsband umweht,
indes sein italienisch Schwesterlein
als Primavera rosig sich behost,
hmm! ein solches Band sich um die Stirne bindet.

Wie auch die Winde wehen und die Bänder,
und stürmischer der Jungen Lust sich regt,
selbst bei den Alten manches sich bewegt,
das alles bringt des Lenzmonds mildes Wehen,

von dem die Dichter gerne faseln, reimen,
mit Herz und Schmerz als Salz sie schaffen Schmalz,
damit die Verse blau und rosa leimen,
bis neue Wonnen sich nach Ostern zeigen.

Das Kind wird flügge und als junger Mann
durcheilt er tänzelnd glücklich seine Zeit
reift dann im Brachmond fröhlich hin zum Sommer.
So ging und geht es Jahr für Jahr für Jahr...


Trällern: „das Karussell dreht immer sich im Kreis herum..”


 Jk Rudolf (385) gefechst am 22. des Lenzmondes a.U. 151