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Donnerstag, 12. Oktober 2017

Quousque tandem... wie lange noch Lulutetia


Ist Leben denn immer auch lebenswert?
So muss man sich manchmal befragen,
Wenn man glaubt, dass kein Hund sich darum schert,
Ob wir fressen oder am Hungertuch nagen.

Wert sein, was kann das nicht alles heißen!
Wenn man philosophisch vorbelastet,
Kann man sich in dieses Thema verbeißen.
Vorsichtig, nur nicht überhastet.

Uhuverflixt, brotloses Jammern,
Nur nicht sich vor der Wahrheit verstecken:
Wir vegetieren in winzigen Kammern
Und sollten uns dort nach der Decke strecken.

Gern blickt man nach hinten, statt mutig voraus,
Doch erfordert es Mut, zu erkennen die Leere.
Fehlt der Nachschub, geht der Flamme die Puste aus.
Kein heldischer Tod, kein viel Feind, viel Ehre!

Sollte man also die Hoffnung aufgeben,
Das alles vorbei, zu Ende, Stop!
Nein, denn niemals endet das Leben,
Es erneuert sich ständig, und ob!

Denkt an das Bild von der schiefen Bahn,
Auf der man so leicht nach unten schlittert.
Doch die andere Richtung, sie zeigt bergan,
Drum kämpfen wir weiter und sind nicht verbittert.

Wie eine Insel im Meer, wo sich drängten
Einst Kelten, Römer, Germanen,
Die recht und schlecht ihre Schicksale lenkten,
Wenn sie sich scharten um ihre Fahnen.

Wir wollen keine Eroberer sein,
Wir sind Gäste im Fremdland und hüten aufs Beste
Einen Treffpunkt, wo Freunde sich finden ein
Um den Uhu zu preisen beim fröhlichen Feste.

Dem Gastland zu Ehren haben wir erwählt,
Uns nach dem Namen der Stadt zu benennen,
Doch wenn es an Luluteten fehlt,
Ist alles vorbei und wir müssen uns trennen.

Helft, bitte,  dass wir nicht verkommen,
Kennt Ihr denn niemand, den Ihr könnt empfehlen?
Noch nicht alle Felle sind fortgeschwommen,
Doch ein düstrer Ausblick lässt kaum sich verhehlen.

Am Anfang der Fechsung hab vom Hund ich gesprochen,
Von dem Herr Goethe (ES Faust) einst gesagt,
Dass mit jenem Pudel der Bann sei gebrochen,
Und er, der Faust, hab Magie gewagt,












Was Wissen und ehrliches Mühen nicht geschafft.
Da, wie er gehofft, diese bieten werde,
Ach wüsste ich nur die Zaubergebärde,
Die Lulutetia gäb neue Kraft!

Doch ich rufe vergeblich mit Reimen, mit Worten
Nach neuen Freunden für Uhus Bund.
Helft uns beim Suchen aller Orten
Wir wollen weiterleben und…


Lulutetia lebt?  war Fechsungsthema der Eröffnungssippung der Jahrung 158/59 und ein Hilferuf! Wer hört, wer handelt? fragt Rt Schmafu, und sonst nix, mit gerunzelter Stirne


Donnerstag, 8. Juni 2017

Appliziertes Latein


Allgemein ist den Bürgern bekannt, 
dass longe lateque heißt weit und breit,
Und weil ich hic et nunc denk allerhand,
Ergeb ich dem Trunk mich, was garnicht gescheit.
Ich preise gloria in excelsis Uhu,
Denn hic habit Felicitas und ihr Geliebter Schmafu

Ist fast erbärmlich, was von den Schulkenntnisen noch verblieb,
aber es ist schon sieben Jahrzehnte her, na also!

Montag, 17. April 2017

Irrsinnsritter a.U. 158


Zu Ritter Schmafu, dem reimereichen
wollte heimlich der Irrsinnsritter schleichen,
auf dass man den, der sonst nix, ergriffe,
wie er eben einstudierte die Kniffe,
um seine Gegner beim Turney zu besiegen
und das Siegesurteil zurecht sich zu biegen.

Doch ehe er noch den Gesuchten erreicht,
wird dieser vom Schrecken erfasst und erbleicht,
da er erblickt auf des Thrones Stufen
ein grässliches Antlitz. Er schreit, er muss rufen:
Sieh da, sieh da, Ritter Spiegelberg,
Der grinst wie der hässliche Gartenzwerg!

Ein Gartenzwerg? Wie der der verschwunden?
Was soll dieser Ausruf wohl bekunden?
Des Uhus Wirken macht bekennen.
Der Meuchler gibt sich zu erkennen.
Ergreift ihn, der sich nennnt Schmafu!
Zehn Rosennobel seine Pön, LuLu!

Rt Schmafu, und sonst nix (385) hatte diese Fechsung vorbereitet, doch wollte er durchaus nicht wieder die Trophäe gewinnen und hielt daher eine andere Fechsung (Der gemeuchelte Gartenzwerg), die er nicht als Turneybeitrag anmeldete.

Der gemeuchelte Gartenzwerg


Einen Zwerg zu töten ist leine Ruhmestat
Und könnte sogar den beschämen,
Der sich als Täter lässt erkennen.
Es mag daher verständlich sein,
Dass solche Tat man nur versteckt
Und daher unerkannt begehen will,
Dass man nicht einfach tötet,
sondern meuchelt!

Als ob dies nicht schon reichlich kompliziert,
So breitet jetzt sich weiter die Verwirrung aus,
Denn dieser Zwerg ist doch nicht irgendeiner
Der eingeschrumpft erscheinenden dem Menschen Ähnlichen
Und vielleicht gar nicht in der Wirklichkeit,
Nein, nur als Märchenexistenzen, nur erdachten Wesen,
Nein, es kommt noch zur Benennung
und als Gattungsmerkmal hinzu der Garten,
so dass in diesem speziellen Falle
Von einem Gartenzwerge die Rede sei.

Und da wir eben die reale Existenz von solchen Wesen
In Frage stellten bzw verneinten,
So können wir mit einiger Berechtigung
Vom Gartenzwerg als Gattung sprechen,
Und kommen damit zur Behauptung,
Dass diese Spezies man hinterrücks ermordete
Und damit unvermeidlich auf die Frage stößt WARUM?
Da überdies nun aus der Spracherklärung
Es festzustehen scheint, dass jener der die Tat verübte,
Dies im Geheimen ausgeführt, um unerkannt zu bleiben,
Lässt sich wohl kaum vermeiden,
Dass man nach dem Motiv für solches Vorgehen fragt.

Halt, Achtung auf den Widerspruch, da man von Gattung redete
und doch ein Einzelwesen nur ward unterdrückt.
Ist denn ein Einzelner identisch mit der Masse,
Oder vielleicht in Einzelheiten nur,
Indes in mancherlei Aspekten
Ein Individuum sich individualisiert,
da es ansonst kein Individuum verbliebe!

Was also waren die Besonderheiten jenes Wesens,
Das eines Mörders Opfer wurde?
Es war, und dies als erste Eigenheit, gewidmet dem als Leihegabe,
Der aus dem jährlichen Turney des Reyches,
Schlaraffenreyches Lulutetia Parisiorum,
Das um das Thema Irrsinnsritter abgehalten wird
Durch eine Fechsung, deren Irrsinn Anerkennung findet,
Zum Sieger wird erklärt und diesen Gartenzwerg
Zu sich in seine Heimburg auf ein Jahr darf stolz entführen!

Wenn jener Sieger aber die Trophäe in seinem Heime
Auf dem Kaminsims prächtig aufgestellt,
Kann es passieren, dass des Recken Holde,
Die in Schlaraffensprache Burgfrau wird benannt,
Weil dem Schlaraffen angetraut und sehr zum Unterschied
Von einem „schlampigen Verhältnis“, wie in Wien
man eine nicht durch Ehebande festgebundene Maitresse nennt,
die in der Sprache der Schlaraffen „Burgwonne“ heißt,
Womit man wohl zum Ausdruck bringen will,
dass die Moral im Ehestande zwar verbürgt sein mag,
Die Lust man dort jedoch vergebens suchen wird.

Da also diese Holde den Kaminschmuck überrascht erblickt,
Mag dieses ihr gar einen Schrei entlocken
Und ihre sonst zumeist recht sanften Züge
Verzerren Abscheu und Entsetzen:
„Was sucht dies Scheusal hier in dem Salon,
Ich bitte Dich mich zu beschützen und dieser Teufelsausgeburt,
Der es an jeglichen Geschmack gebricht,
Ein Anderswo zu finden!“
Wenn nun der so gekränkte Burgherr
Seinen heiß erkämpften Siegespreis
Von dem Kaminsims nimmt und ihn entführt,
So folgen angstvoll ihm der Burgfrau Blicke,
Die nach Gewissheit sucht, den letztlich ausgewählten Ort,
Wo ihr Gemahl den Zwerg nun deponiert,
zu wissen und sich einzuprägen
und dieser ist das kleine runde Tischchen
nächst dem Erkerfenster in der obersten Etage ihrer Burg.

Vom Störenfried befreit sieht der Salon
Wie Herr und Frau sich des erneuten Friedens
Der nun in ihre Burg zurückgekehrt, ergötzen und erfreuen.
Nach einer liebevollen Feierstunde,
Von einem Gläschen edler Lethe, oder warens zwei?
Verschönt, begibt man sich zur Ruhe , flüstert „Gute Nacht“
Es legt sich die Erregtheit, es entspannt der Schlaf,
Und Ruhe breitet aus sich in der Burg.
Die edle Burgfrau lauscht den tiefen Atemzügen
des ehelichen Rittersmannes neben ihr,
Und sie erhebt sich leise, geht wohl in den Erker?
Kehrt bald zurück und schläft mit einem Lächeln ein.

„Das kann nur das verdammter Katzenvieh gewesen sein“
So tobt des Morgens unser Burgherr vor dem umgestürzten Tischchen
Und fast mit Tränen blickt er auf die Scherben,
Die von der Gartenzwergfigur verblieben,
Verstreut unwiederbringlich auf des Erkerzimmers Fliesen.
Er seufzt "Warum ließ ich die Türe offen,
Die ich doch stets geschlossen?"
Und während schmerzgebeugt
er seinen Frühstückstee genusslos schlürft,
Veredelt stillzufriedenes Lächeln seiner Burgfrau Züge.


siehe Fußnote zu Irrsinnsritter a.U. 158

Donnerstag, 16. März 2017

Stammtischgeflüster

hochdeutsch,etwas Dialekt, etwas umgangssprachlich
Hörfassung

Ein Stammtisch, an dem nur geflüstert wird,
Das scheint mir a wenig, aber ziemlich verdreht.
Da hat man sich wohl im Ausdruck geirrt.
Also schauma uns halt an, wie das weitergeht.

Für an Stammtisch da braucht man ein Wirtshaus zuerst
Und a Eckerl mit am besten an runden Tisch
Und a Schild, das zeigt, dass dazu Du gehörst
Und kein Fremder frech sich hier einemisch.

Wenn dann die würdigen Stammgäste kommen,
Sich auf’d Schulter, geklopft und ein Bier sich bestellt,
Auf dem angestammten Platz den Platz eingenommen,
Dann wird der Stammtisch zum Zentrum der Welt.

Man labt sich mit Bier und sucht zu beweisen,
Dass mia san viel weiser, san klüger, gescheiter,
Politik, Kunst und Umwelt, das san heiße Eisen,
Und am Stammtisch wird man zum Steckenpferdreiter.

So manches ist Tratsch und durchaus nicht gesichert,
Wenn der Peter dem Pepi vom Hansel erzählt,
Was der Franze ihm unter der Hand zugekichert.
Und is alles nit wahr, a verlogene Welt.

Doch was gestern im Park auf an Bankerl geschehen,
Wie die Großtant ganz zufällig vorüber gekommen
Und den Peperl seine Alte mit dem Maxi gesehen,
Das gehört sich nicht unter Christen, unter Frommen.

Ach so, meint der Eine, wo bleibt die Moral,
Das is heute nicht mehr aktuell, noch modern,
Seids Ihr neidig aufn Maxi, weil der noch so vital?
Das wären wir alle bisweilen noch recht gern!

He Du, red für Dich und nicht allgemein
Und lass die Kirchen aus dem Spiel.
Dass Du Deinen Sex befriedigst mit Dir selber allein,
Das sagt über Dich bereits ziemlich viel!

Was manst Du, nennst Du mich an Onanist?
Du sollst Dir nicht zu sehr die Goschen zerreißen,
Denn so a Zuagraster, wie Du ana bist,
Sollt sich in seine Lästerzungen beißen.

    Des könnts Ihr nur singen
    das könnts Ihr nit sagen.
    Greifts nit an mit den Fingern,
    sonst gehts Euch an den Kragen.

Aha, schön langsam kommen alle in Saft,
Pazifisten, Stänkerer, Revolutionär.
Der Stammtisch glaubt sich vielleicht als Bruderschaft,
Doch mit der Freundschaft isses garnit weit her.

Wer hat denn da wem in das Ohr was geflüstert?
Doch die meisten san terrisch und so beginnt man zu schreien
Die frohe Atmosphäre, sie ist nun verdüstert.
Man stänkert, man stichelt, es ist fast zum Speien.

Doch dann steht ana auf und klopft auf sein Glaserl
Und flüstert „ die nächste Runde bezahle ich!“
Und er, der so gern spielt a unschuldigs Waserl,
Schafft wieder den Frieden, und alle freuen sich.

So endet vom Stammtisch die wahre Geschichte,
Man flüstert, man schreit und vertragt sich wieder,
Und nüchtern besehen ist beim Tageslichte
Der Stammtisch nur unentbehrlich für seine Mitglieder.

Rt Schmafu, und sonst nix (385) für d.h.R. Castra Victoria
im Hornung a.U.158