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Dienstag, 9. November 2010

Gedenkfeyer



Wenig Gewissheit bietet das Dasein,
selbst das Hier und Jetzt erkennen wir erst,
wenn es vergangen.
Der Erkennende aber erkennt sich
nur durch sein Tun und das Getane.
Wie entwirrt sich diese unendliche Vielfalt,
gliedert und teilt in Strukturen alles,
was nicht mehr ist,
da es doch, wäre es noch nicht,
nur als Idee sich unserer Vorstellung näherte,
um sich im Moment des Geschehens
in Vergangenheit zu verwandeln.


Wir allein tragen in uns die Zeit
und das Wissen ums eigene Gestern,
dem wir bisweilen Form und Ablauf
schenken in unserem Erinnern,
wenn wir Altäre errichten, vor denen
wir dankend die Leere, die jene ließen,
an die wir in Trauer gedenken,
überbrücken mit Ehrfurcht und Liebe,
und sie, die waren und nimmer sind,
so an unser Heute binden.


Wenn die stillen Flügelschläge des zeitlosen Uhus,
der Euch nach dem Lethetrunk am Ufer des Styx
hinübertrug in Euer Vergessen, auch uns
zufächeln Windhauch der Vergänglichkeit,
so bleibt doch der Abdruck dessen, was Ihr wart,
für uns im Ahallaschrank der Herzen bewahrt.


Dorthin, wo Ihr sein mögt, denn keiner kennt,
was nicht erkennbar und immer so bleiben wird,
ob Ende ist Ende, Anfang oder Verwandlung,
wenn auch dorthin nicht dringt unser Gruß,
sein Nachhall lässt freudiger Pochen unsere Herzen.


LuLu Euch, LuLu Freunde, LuLu!




Jk Rudolf (385) fechste dies am 8. Windmond a.U. 151