Hörfassung
Der Tag bläst mühsam keuchend die Trompete,
in der zu Eis sich schnell verformt der Hauch.
Des Säufers Schmerbauch sprengt die Hosennähte,
obwohl er sich verhaspelt beim Gebete
und träumt, dass er erwählt mit weißem Rauch.
Ein junger Feschak gleitet aus und schreit,
weil er sein Steißbein etwas angeschlagen.
Die andern lachen, er tut niemand leid,
und besser wäre es, sogar gescheit,
wollt er beim Aufstehen auch ein Lächeln wagen.
Das tut er nicht, er tut das Gegenteil:
er schimpft und pöbelt rüde jene an,
die an dem Sturze hatten keinen Teil.
Sie grinsten, hielten nur Maulaffen feil.
Was soll man sagen? Oh, Du lieber Schwan!
Das Leben bringt uns alle in Gefahr,
ob man agil ist oder nur passiv.
Wenn eine Liebesnacht auch herrlich war,
der nächste Morgen zeigt unabwendbar,
dass blind man hinter einer Täuschung lief.
Ob Jugend, Reifezeit, ob spätes Alter,
ob Mannsbild oder Weib, Hermaphrodit,
wir alle spielen nur Selbstunterhalter
auf einer Bühne, für die der Verwalter
kassiert zur letzten Miete uns gleich mit.
Rt Schmafu fechste diesen Text am 28. Eismond a.U. in der Lulutetia Parisiorum als "Wald und Wiesen" Fechsung
Donnerstag, 31. Januar 2013
Donnerstag, 10. Januar 2013
Trällerliedchen des François Villon
Hörfassung
Kalt ist der Winter, wenn man alleine ist,
aber mein Liebchen kennt dafür eine List:
drückt sich an mich und man vergisst,
dass draußen Frost und Eis.

Francois Villon, so heiß ich,
bin schon fast vierunddreißig.
Man nennt mich Dieb, doch eines weiß ich:
Gott liebt die Poeten
Ob Hurenbock, ob Dieb, ob Säufer,
Wirtshausprophet oder Wiedertäufer,
bleib mir stets treu, bin kein Mitläufer.
Drum provoziert mich nicht!
Auf die Moral, die Ehre pfeif ich,
gerne nach prallen Brüstchen greif ich,
bin sehr direkt und nicht weitschweifig:
kurz ist unser Leben!
Wenig belastet mein Gewissen,
wann ich werd einst aus dem Leben gerissen.
Wer wird mich schon von den Freunden missen?
Wer fragt im Mai nach Schnee?
Lasst, Freunde, mich jetzt Abschied nehmen.
Neugierig seid Ihr, sollt Euch schämen.
Trinkt noch ein Glas, um den Durst zu zähmen.
Mach mich aus dem Staub, schnell!
Francois Villon, so heiß ich,
bin schon fast vierunddreißig.
Man nennt mich Dieb, doch eines weiß ich:
Gott liebt die Poeten
Rt Schmafu (385) im Eismond a.U. 154 in der Fassung Hotel Wandl, Wien
geschrieben als Fechsung für den 14. Eismond a.U. 154, die u.a. dem ES
Galgenstrick (also F. Villon) gewidmet ist. Melodie und Rhythmus folgen
dem "Drunken Sailor" Matrosenlied vom Beginn des 19. Jahrhunderts.
Kalt ist der Winter, wenn man alleine ist,
aber mein Liebchen kennt dafür eine List:
drückt sich an mich und man vergisst,
dass draußen Frost und Eis.

Francois Villon, so heiß ich,
bin schon fast vierunddreißig.
Man nennt mich Dieb, doch eines weiß ich:
Gott liebt die Poeten
Ob Hurenbock, ob Dieb, ob Säufer,
Wirtshausprophet oder Wiedertäufer,
bleib mir stets treu, bin kein Mitläufer.
Drum provoziert mich nicht!
Auf die Moral, die Ehre pfeif ich,
gerne nach prallen Brüstchen greif ich,
bin sehr direkt und nicht weitschweifig:
kurz ist unser Leben!
Wenig belastet mein Gewissen,
wann ich werd einst aus dem Leben gerissen.
Wer wird mich schon von den Freunden missen?
Wer fragt im Mai nach Schnee?
Lasst, Freunde, mich jetzt Abschied nehmen.
Neugierig seid Ihr, sollt Euch schämen.
Trinkt noch ein Glas, um den Durst zu zähmen.
Mach mich aus dem Staub, schnell!
Francois Villon, so heiß ich,
bin schon fast vierunddreißig.
Man nennt mich Dieb, doch eines weiß ich:
Gott liebt die Poeten
Rt Schmafu (385) im Eismond a.U. 154 in der Fassung Hotel Wandl, Wien
geschrieben als Fechsung für den 14. Eismond a.U. 154, die u.a. dem ES
Galgenstrick (also F. Villon) gewidmet ist. Melodie und Rhythmus folgen
dem "Drunken Sailor" Matrosenlied vom Beginn des 19. Jahrhunderts.
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