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Montag, 14. November 2022

Hurra die Gans


In lauten Jubel  auszubrechen,

weil man ein armes Vieh geschlachtet,

nachdem man es gequält durch Wochen,

gestopft vielleicht oder genudelt,


und seinen Leichnam auf dem Teller

mit Rotkraut, Knödel und Maroni

sich  nun servieren lässt und gierig

den Bratenduft beschnauft?


Vielleicht könnt man den Jubelschrei

als Ehrung für das Opfertier,

das uns zum Wohle und Genuss

sein leidgeplagtes Dasein ließ


wie ein Salut am Grabe eines Helden

sehen, wie ein dreifach Hoch,

und dann nach Gabel und nach Messer fassen

und dessen Leib im Leichenschmause zu verspeisen!


Der Spiegel und das Ceremoniale 

sehen, wie ein dreifach Hoch,

und dann nach Gabel und nach Messer fassen

und dessen Leib im Leichenschmause zu verspeisen!


Der Spiegel und das Ceremoniale

sie schränken unsere Meinungsfreiheit ein.

Erlaubt Sankt Martin nur als Attribut der Gans.

Man variiert ihn zu Martini,

worauf man ihn mit Speis und Trank

auch als Schlaraffe feiern darf.


Darauf Hurra, Hurra, Hurra!

Wenn es um Feiern geht,

dann sind wir da mit Lulu und Ehé,

im Namen Uhus und der Gnade des Aha.


Klingt dies wie ein Gebet? Verzeiht!

Wir stammen ab von Komödianten,

für die das Spiel mit Worten ein Metier,

und lassen so neutralisierend Varianten

verkleiden das Verbotene im Schmäh.


Zurück zur Gans. Lasst und genießen

das zarte Fleisch, den jungen Wein

und unser Leben nicht vermiesen

vom jammernden  Tierschutzverein.




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